Forró, Choro , Samba! Die Bonner Initiative Roda Sambaião präsentierte in Kooperation mit dem ARTpolis Community Arts & Music Lab des Bonner Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V. ein Konzert brasilianischer Musik mit einer anschließenden Roda de Choro zum Mitspielen sowie einen folgenden Workshop für Musiker:innen, die sich für die vielfältigen Rhythmen und Stile der brasilianischen Musik interessieren.

Das brasilianisch franko algerische Duo “Bem Ti Vi“ (Amina Mezaache & Rodrigo Samico) interpretierte mit dem brasilianischen Perkussionisten Rodrigo Felix bekannte Melodien, improvisierte sie neu und präsentierte eigene Kompositionen zum Zuhören, Entspannen und Mittanzen.

Das Konzert fand am 23. Juli 2022 um 19 Uhr im MIGRApolis – Haus der Vielfalt (Brüdergasse 16-18, 53111 Bonn) statt. Im Anschluss waren alle Gäste, Teilnehmer:innen und Musiker:innen eingeladen, in einer gemeinsamen Roda de Choro mitzuspielen.

Am 24. Juli fand ein Workshop zu brasilianischer Musik statt. Brasilianische Melodien, Harmonien und Rhythmen verbanden und ergänzten sich in diesem Workshop, welcher von Amina Mezaache (Flöte), Rodrigo Samico (Gitarre) und Rodrigo Felix (Perkussion) angeboten wurde.

Gedacht für Anfänger:innen, Amateur:innen oder professionelle Instrumentalist:innen, fokussierte sich der Workshop auf das Erlernen traditioneller brasilianischer Rhythmen wie Forro, Samba, Choro und Coco. Der Workshop war in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil wurden die Teilnehmer:innen in drei Gruppen (Solisten, Harmonie und Perkussion) geteilt, um verschiedene Stücke zu erlernen und die spezifischen Feinheiten von Stil, Improvisation und Interpretation kennen zu lernen.

Im zweiten Teil wurden die drei Gruppen für eine gemeinsame Probe des Repertoires zusammengebracht.

Die ausgewählten Stücke sind Teil des klassischen Repertoires brasilianischer Musik und wurden den Studierenden zur möglichen Vorbereitung auf den Workshop vorab in Form von Noten, Audios und Videos zur Verfügung gestellt. Spontane Teilnahmen waren auch möglich (und erwünscht). Jede/r konnte mitmachen und war herzlich eingeladen.

Infos per Mail an musica_nordeste@posteo.de

Amina Mezaache:

Der Klang und Ausdruck von Amina Mezaaches Flöte ist reich an verschiedenen Einflüssen aus aller Welt. Ihr Spiel, ihre Musik und zeitgenössischen Improvisationen zeichnen sich durch große Freiheit aus und sind neben Wurzeln der Weltmusik von den Farben des Jazz und der Klassik inspiriert.

Seit 2005 hat Amina Mezaache viele kreative Projekte, verschiedene Kooperationen, Fusionen und zeitgenössische Experimente in den Bereichen Jazz, Tanz, Malerei, traditionelle Musik und urbane Musik durchgeführt.

Als gefragte Komponistin und Solistin ist sie Mitbegründerin kreativer Jazzgruppen, die zeitgenössischen Jazz mit verschiedenen Einflüssen aus Weltmusik und repetitiver Musik mischen, wie das Sextett Inama (2008), das Trio ESP (2011 ) und in jüngerer Zeit das Quartett Maracuja (2012).

Amina hat auch eine Leidenschaft für Hardbop-Jazz und mag Standards von Cole Porter bis Monk, denen sie durch ihr Flöten-Gitarren-Duo Le Bateau Ivre und ihre Zusammenarbeit mit der Sängerin Viktorija Geçyte & dem Julien Coriatt Orchestra huldigt.

Seit 2011 bereichert sie ihr musikalisches Universum durch die Zusammenarbeit mit vielen Musiker:innen der Weltmusikszene. Sie hat sich insbesondere auf brasilianische (Samba, Forro, Choro) und afrikanische (Guinea, Burkina Faso, Kamerun) Rhythmen spezialisiert und nährt ihr Flötenspiel durch ihre Reisen rund um die Welt.

Aminas musikalische Reise beginnt im Alter von 8 Jahren mit dem Üben der Mandoline in einem arabisch-andalusischen Ensemble in Algier. Im Alter von 13 Jahren in Frankreich angekommen, entwickelte sie eine Leidenschaft für die Traversflöte und begann eine Ausbildung in Jazz und klassischer Musik am Konservatorium von Villejuif, dann Créteil, wo sie 2005 mehrere Auszeichnungen und Preise für Flöte, Komposition, Analyse und Kammermusik erhielt.

Als Inhaberin eines Staatsdiploms in Traversflöte ist Amina Mezaache Lehrerin an der Musikschule von Sannois und beteiligt sich aktiv an der Vermittlung musikalischer Leidenschaft und Neugier an junge Schüler:innen. 2015 leitete sie zwei pädagogisch-sinfonische Projekte an den Konservatorien von Eaubonne und Herblay, für die sie in Zusammenarbeit mit ihrem Quartett Maracuja 5 brasilianische Stücke für Orchester, Batucada und Chor arrangierte.

Rodrigo Samico:

Musikproduzent, Komponist, Arrangeur, Professor am Konservatorium in Pernambuco und Multiinstrumentalist (Gitarre, E-Gitarre, 7-saitige Gitarre, Cavaquinho, 10-saitige Gambe und E-Bass) mit Schwerpunkt populärer Musik Brasiliens.

Rodrigo Felix:

Schlagzeuger, Tänzer, Moderator und Schauspieler; erforscht klangliche und rhythmische Möglichkeiten, insbesondere der Dynamik und Entwicklung von Körper und Instrument im Wechselspiel und Abhängigkeitsverhältnis.

Ansprechpartner:

Johannes Anschütz, musica_nordeste@posteo.de

Dr. Philip Gondecki-Safari, artpolis@bimev.de

Projektträger: Initiative Roda Sambaião