Wir präsentieren im Rahmen des „Human Rights Festival“ die Veranstaltung „Roma Rights“ – ein Mitmach-Festival über die politischen Kämpfe migrantischer Roma. Das Minifestival lädt dazu ein, aktiv teilzunehmen, sich in spannenden Workshops weiterzubilden, wertvolle Informationen zu sammeln, an einem Theaterstück zu partizipieren und vielfältige Solidaritäts-Konzerte zu genießen.
Es handelt sich um eine interaktive und kollaborative Veranstaltung. Das Festival lädt dich herzlich zum Mitmachen ein! Kommt einfach vorbei und bringt eure Erfahrungen ein!
Die Veranstaltung wird organisiert von der Roma-Selbstorganisation Wakti Romano e.V. und MIGRApolis/BIM e.V. in Kooperation mit dem ARTpolis Community Arts & Music Lab und BONN E CULTURE.
Wann/Wo: 16.11.2024 ab 16.00 Uhr im KULT 41 (Hochstadenring 41, 53119 Bonn)
Freier Eintritt – Dank der Förderung durch die Stiftung Winterreise.
Programm:
16.00 – 17.00 Uhr
Politische Diskussionsrunde: „Bleiberechtskämpfe geflüchteter Roma“ (Diskutiert mit!)
17.00 – 18.15 Uhr
Workshop: „Bildungsgerechtigkeit für Roma-Kinder aus Südosteuropa“ (Akteur:innen aus Schule, Sozialer Arbeit, Pädagogik, Zivilgesellschaft etc. bringt euch ein und entwickelt Handlungsempfehlungen!)
18.30 – 19.15 Uhr
Interaktives Theaterstück: „Soziallabor: Flucht-Migration ins All“ (Seid Teil des Theaterstücks)
19.30 – 22.00 Uhr
Kollaboratives Solidaritätskonzert (im Festival entwickelte Themen und Positionen werden aufgegriffen und musikalisch verarbeitet!)
- El Caimán (Folk-Musik aus der kolumbianischen Karibik)
22.00 Uhr – 24.00 Uhr
DJ-Aftersession
- COSMIC RADIO und Fisherman’s Blend
Das Human Rights Festival ist ein eintägiges Mini-Festival, das die politischen, sozialen und kulturellen Kämpfe der Roma beleuchtet. Ziel des Projekts ist es, die Repräsentationslücken der Roma in der Zivilgesellschaft und im Bildungsbereich im Bonner Raum ein Stück weit zu schließen. Dafür werden Formate wie Informationsveranstaltungen, Workshops und verschiedene künstlerische Darbietungen gewählt.
Im Fokus stehen geflüchtete Roma aus den Westbalkanstaaten sowie migrierte Roma aus Bulgarien und Rumänien.
Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion steht das Thema Bleiberecht für geflüchtete Roma, ihre Erfahrungen mit Diskriminierung und Flucht nach Deutschland sowie die Nichtanerkennung ihrer Asylgesuche.
In einem Workshop werden die Zugangsbarrieren im Bildungsbereich thematisiert, denen Roma-Kinder aus dem Westbalkan, Bulgarien und Rumänien in Bonn ausgesetzt sind. Der Workshop soll das schulische Umfeld für die Bedürfnisse dieser Kinder und Jugendlichen sensibilisieren.
Zusätzlich wird durch Theater und Musik ein künstlerischer Dialog zu Flucht und Migration angeregt, der die Perspektive von Geflüchteten sichtbar macht.
Die Veranstaltungen sind so gestaltet, dass sie nachhaltig wirken. Multiplikator*innen aus dem Bildungsbereich und der Zivilgesellschaft im Bonner Raum werden gezielt zur Teilnahme eingeladen, um gemeinsam Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen zu erarbeiten – als Grundlage für den Ausbau eines Netzwerks und die Verstetigung der Zusammenarbeit.
Projekthintergrund
Die Roma sind in Europa und Deutschland eine der am stärksten diskriminierten und marginalisierten Gruppen. Ihre Geschichte ist geprägt von jahrhundertelanger Verfolgung und Rassismus, die ihren Höhepunkt im Nationalsozialismus fand, als Hunderttausende Roma-Angehörige ermordet wurden. Diese historischen Erfahrungen haben bis heute Auswirkungen auf das Leben der Roma, die oft in der Gesellschaft unsichtbar bleiben und mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert sind.
Im Bonner Raum ist die Stimme der Roma in der zivilgesellschaftlichen und politischen Arena kaum bzw. fast gar nicht vertreten. Es gibt nur wenige Akteur:innen, die sich aktiv für die Belange der Roma einsetzen und die politische Repräsentation ist ebenfalls unzureichend. Diese Lücken tragen dazu bei, dass die Erfahrungen, Bedarfe und Anliegen der Roma in der Bonner Öffentlichkeit nicht ausreichend wahrgenommen werden. Die marginalisierte Stellung der Roma führt dazu, dass sie mit anhaltenden Diskriminierungen konfrontiert sind, insbesondere der zugezogenen Roma.
Die Gründe für die Flucht aus den Westbalkanstaaten und die Migration aus Bulgarien und Rumänien sind vielfältig und umfassen soziale, wirtschaftliche und politische Benachteiligungen. Die systematische Diskriminierung und der Mangel an Lebensperspektiven in ihren Heimatländern zwingen viele Roma dazu, ihre Herkunftsländer zu verlassen. Doch auch in Deutschland bzw. im Bonner Raum setzt sich die Diskriminierung fort: Flüchtlingsschutzgesuche werden häufig abgelehnt, und die Integration in die Gesellschaft gestaltet sich schwierig. Die Bildungsungerechtigkeit, die viele Roma-Kinder erfahren, ist ein weiteres Hindernis, das den Zugang zu Chancen und Teilhabe in der Gesellschaft erschwert.
Vor diesem Hintergrund ist es von zentraler Bedeutung, die gesellschaftliche Wahrnehmung der Roma zu stärken und ihre Stimmen sichtbar zu machen. Das Projekt zielt darauf ab, die Lücken in der zivilgesellschaftlichen und bildungsförmigen Repräsentation im Bonner Raum ein Stück weit zu schließen. Durch einen Informationsveranstaltungen, einen Workshop und kollaborative Kunstperformances (Theater/Musik) sollen die Erfahrungen und Bedürfnisse der Roma in den Fokus gerückt werden. Ziel ist es, eine breite gesellschaftliche Diskussion über Rassismus und die Notwendigkeit von der Anerkennung der Flüchtlingsschutzgesuche und der Bildungsgerechtigkeit zu initiieren.
Darüber hinaus sollen konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, um die Lebenssituation der geflüchteten bzw. migrierten Roma zu verbessern und sie in ihrer Inklusion zu unterstützen. Das Festival wird somit nicht nur als Plattform für den Dialog dienen, sondern auch als Katalysator für lokale Veränderungen, die auf eine stärkere Repräsentation und die Stärkung der Inklusion im Bereich Bildung abzielen.
Ansprechpartner: Jure Leko & Dr. Philip Gondecki-Safari, artpolis@bimev.de
Projektträger:
MIGRApolis HoR / Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V.
Kooperationspartner:innen:
Kult 41 – Kulturförderverein Nordstadt e.V.
Gefördert durch: