Die integrative Workshopreihe zum Thema Nachhaltigkeit und Upcycling im Alltag “Wirf mich nicht weg” fand an drei Terminen, am 27.11., 04.12. und 11.12.2017, im MIGRApolis-Haus der Vielfalt in Bonn statt. Die Teilnehmer*innen waren Erwachsene, Jugendliche und Kinder, Altbonner*innen und Neubonner*innen, alles Menschen, die sich Gedanken um die Zukunft unseres Planeten machen und motiviert sind, sich für die Umwelt zu engagieren. Insgesamt nahmen 13 Teilnehmer*innen an der Workshopreihe teil.

Seit mehr als  30 Jahren leben wir im Zeitalter einer konsumorientierten Gesellschaft. Zunehmend werden wir mit den Folgen unseres Lebenswandels konfrontiert. Mehr und mehr erfordert dieser von uns allen ein verantwortliches Handeln, um Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu gewährleisten. Jeder von uns muss sich selbst die Frage stellen, was kann ich persönlich tun, um die Umweltverschmutzung zu verringen,was kann ich in meinem alltäglichen Verhalten ändern, um dazu beizutragen? Wie kann ich helfen unseren Planeten für zukünftige Generationen zu erhalten?

Diesem Themenfeld waren die Workshops gewidmet. Dabei wurden die Teilnehmer*innen für globale Umweltthemen sensibilisiert und zum lokalen Handeln motiviert und angeregt. Leitfragen waren diesbezüglich: Wie gehen wir mit der Umwelt im Alltag um, bewusst und/oder unbewusst? Weitere Leitfragen und Themen, die zur Diskussion standen, waren unter anderem: Wie sehen Sie die Umweltentwicklungen der letzten Zeit im Bereich Einkaufen? Können Sie sich ein Leben ohne Plastik vorstellen? Sind Sie bereit für die Umwelt mehr zu bezahlen? Welche Lösungen können Sie sich für unsere aktuellen Umweltprobleme vorstellen?

Im Rahmen der Workshopreihe wurden auch mehrere interaktive Spiele zum Thema Umweltschutz und Upcycling gespielt, zum Beispiel das Teebeutel-Spiel, bei dem die Mitspieler*innen mit 10 Fragen zum Thema Mülltrennung konfrontiert wurden. Ein weiteres Spiel war das Recyclingspiel “Rate mal was ich war”. Dabei wurden den Teilnehmer*innen jeweils fünf Bilder gezeigt, z.B. ein Haus, eine Jacke, Kleider, usw., woraufhin sie erraten mussten, woraus diese Gegenstände hergestellt wurden. Die Teilnehmer*innen erhielten in diesem Zusammenhang eine kurze Einleitung und wurden mit den neuesten biotechnologischen Verfahren und technischen Entwicklungen im Bereich Umweltschutz und Recycling (Plastikfressende Raupen, Mikroben gegen Öl, Stoffe aus Milch etc.) bekannt gemacht. Gezeigt wurde auch ein Film über ein deutsches Unternehmen aus München, das Teller aus grünen Blättern statt aus Plastik  herstellt.

In dem dritten Workshop wurde ein Business-Spiel mit den Teilnehmer*innen durchgeführt.  Es gab zwei Gruppen, die 2 Unternehmen darstellten. Ziel des Spiels war es, den Teilnehmer*innen zu zeigen, dass man Nachhaltigkeit nur gemeinsam erreichen kann und nur dann, wenn alle Verantwortung übernehmen und aktiv handeln und mitmachen. Das Simulationsspiel war ein voller Erfolg und die Teilnehmer*innen führten eine angeregte Verhandlung miteinander, die letztlich zu einer gemeinsamen Kompromisslösung führte, mit der das Ziel des Spiels erreicht wurde.

Im vierten Workshopteil wurde über Upcycling als Trend diskutiert und mehrere praktische Beispiele und Möglichkeiten von Upcycling vorgestellt, wie z.B. Vasen aus Weinflaschen, Kerzenhalter aus Deckeln, Adventkränze aus Korken, Baumschmuck aus alten CDs und Taschen aus Verpackungen.

Im fünften Abschnitt der Workshopreihe wurden die Upcyclingideeen dann praktisch umgesetzt. Dabei entstanden viele schöne Dinge und Geschenke für Weihnachten, wie z.B. verzierte Flaschen und Kerzenhalter aus alten Flaschen, Altpapier und Servietten oder Weihnachtsschmuck aus altem CDs und DvDs.

Das Projekt „Wirf mich nicht weg“ stieß auf großes Interesse und war mit 13 Teilnehmer*innen mit und ohne Migrationshintergrund gut besucht. Es fiel auf, dass vor allem beim Thema Mülltrennung immer noch Bedarf an Aufklärung besteht, das Wissen um Sinn und Hintergrund als auch praktische Tipps und Handlungsmaßnahmen für den Umweltschutz zu verbessern. Das Projekt leistete demnach einen Beitrag, um die Teilnehmer*innen weiter für Umweltthemen zu sensibilisieren und dabei einen Akzent auf bewusstes und nachhaltiges Handeln im Alltag zu setzen. Mit Hilfe des Business-Spiels konnten die Teilnehmer*innen selber erfahren, dass man miteinander in Dialog treten und diskutieren muss, um umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen für die Umweltprobleme unserer Zeit zu finden. Wichtig war es den Veranstaltern dabei die Kreativität der Teilnehmer*innen zu fördern und ihnen praktisch zu zeigen, wie man Müll kreativ verarbeiten und upcyceln kann und welch ideenreichen und schönen Gegenstände und Geschenkideen aus Korken, Bierdeckeln und Milchverpackungen dabei entstehen können.

 

Ansprechpartnerinnen: Dr. Olga Sonntag und Tatiana Motovilova (Elterninitiative – Wir in Bonn e.V.), wirinbonn@gmail.com

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