Die Liebe zum Gärtnern und zu Pflanzen kennt keine Grenzen. Überall auf der Welt freuen sich Menschen über die Früchte ihrer Arbeit in und mit der Natur. Eine wichtige Grundlage gesunder Pflanzen ist das Saatgut. Traditionelle Gemüsesorten kann man heute wieder fast überall kaufen. Das Saatgut des Gemüses hingegen, wenn man es in Hobbymärkten kauft, besteht häufig aus Hybridsorten, die man selbst nicht sortenrein weitervermehren kann. Viele dieser Sorten wurden eigentlich für den kommerziellen Anbau gezüchtet; zum Beispiel reifen die Früchte weitgehend gleichzeitig.
Zum interkulturellen Dialog, Austausch von Saatgut und gemeinsamen Erhalt der Nutzpflanzenvielfalt fand am Samstag, den 11. Februar 2017, von 11:00 bis 14:00 Uhr im MIGRApolis-Haus der Vielfalt (Brüdergasse 16-18) in Bonn eine interkulturelle Saatgut-Tauschbörse statt.
Die zahlreichen TeilnehmerInnen brachten sowohl selbst geerntetes Saatgut als auch Saatgut von Bio-Anbietern und Erhalterorganisationen sowie Pflanzen mit zur Tauschbörse. Hybridsorten waren hingegen nicht erwünscht. Wer nichts zum Tauschen hatte, konnte Saatgut auch gegen eine Spende bekommen. Die interkulturelle Saatgut-Tauschbörse stieß auf reges Interesse und bot in lockerer Atmosphäre Raum und Gelegenheit zum Kennenlernen, Dialog und Austausch.
In Kooperation mit dem MIGRApolis House of Resources Bonn wurden bei dieser Tauschbörse besonders Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen. Um die interkulturelle Kommunikation zu unterstützen und den Austausch zwischen den TeilnehmerInnen zu fördern, organisierte das House of Resources DolmetscherInnen für Arabisch, Türkisch, Kurdisch, Farsi, Russisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch.
Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, samenfeste Sorten mit guten Eigenschaften für den Hausgarten zu erhalten. Dazu gehören nicht nur das Saatgut, sondern auch das Sammeln, Bewahren und der interkulturelle Austausch über das Wissen und die Fertigkeiten über Nutzung und Anbau. Tauschbörsen für Samen und Pflanzen können in dieser Hinsicht wertvolle Beiträge zur Erhaltung leisten.
Ansprechpartnerin: Susanne Gura (gura@dinse.net)
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