KLANGBEGEGNUNGEN – Musik für die Gemeinschaft fördert musikalische Begegnungen, die auf den südamerikanischen Traditionen des Gesangs und der Perkussion basieren. Unser Ziel ist es, Improvisation, gemeinschaftliche Verbindung und eine von Konsum befreite Musizierpraxis zu fördern. Musik ist eine universelle Sprache, die bereits in uns lebt, sie braucht keine gekauften Instrumente oder materiellen Besitz. Durch offene Treffen laden wir Menschen ein, Musik auf spontane Weise zu erleben. Dabei arbeiten wir mit konkreten musikalischen Aufgaben, die das gemeinsame Musizieren erleichtern und fördern. Dazu gehören Rhythmusübungen, Gesangs- und Improvisationstechniken sowie interaktive Klangspiele, die alle Teilnehmenden aktiv einbinden.

Das Projekt zielt darauf ab, die Fähigkeit zur Gruppeninteraktion durch das Erlernen von Melodien und Rhythmen zu entwickeln – sei es als Teilnehmer:in oder als Zuschauer:in. Dabei soll die individuelle Bereitschaft gefördert werden, organische Gruppenprozesse zu entdecken. Eine Gesellschaft, die toleranter, empathischer und weniger Technik abhängig ist, trägt letztlich zu einer besseren Lebensqualität für alle bei und verringert die defensive Haltung gegenüber dem „Außen“, „Unbekannten“ und „Fremden“.

Aus diesem Grund sind wir überzeugt, dass die integrativ wirkenden Workshops für die heutige Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Das Projekt schafft Räume und Momente der sozialen Interaktion durch gemeinsames Zuhören, Interagieren und Musizieren, um geistige Flexibilität im Umgang mit unterschiedlichen Kulturen, Meinungen und Perspektiven zu entwickeln. Dabei fördert es die Integration und kulturelle Teilhabe von Musiker:innen, insbesondere mit Migrationsbiografien und Fluchterfahrung.

KLANGBEGEGNUNGEN – Musik für die Gemeinschaft

– fördert Kreativität, zwischenmenschliche Verbindungen, Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl;

– stärkt kulturelle Vielfalt und interkulturelle Begegnungen, Austausch- und Lernprozesse;

– schafft einen offenen Raum für freie und spontane musikalische Ausdrucksformen.

Neben interkulturellen Begegnungen, wechselseitigen Austausch- und Lernprozessen fördert das Projekt auch den intergenerationellen Austausch sowie die Vernetzung von Musiker:innen verschiedener Kulturen, Prägungen und Niveaus von Amateuren bis zu Profis. Im Fokus steht die Förderung geflüchteter Musiker:innen und ihrer musikalischen Artikulationen sowie ihrer kulturellen Teilhabe, Integration und Mitgestaltung des musikalischen und kulturellen Lebens.

Über das gemeinschaftliche Musizieren erhalten die teilnehmenden Musiker:innen neue Impulse und Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme und Begegnung sowie zum Austausch und zur Vernetzung. Durch das Projekt erfahren Menschen Musik in einem interkulturellen Setting als universelle, emotional berührende Sprache und kulturelle Ausdrucksform, die über kulturelle Differenzen und sprachliche Barrieren hinweg Brücken bauen, Menschen miteinander verbinden und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Vielfalt fördern kann.

Ablauf und Inhalte des Projekts

Inhaltlich teilt sich das Projekt in zwei Gruppen bzw. Teile, die unabhängig voneinander als Teilprojekte oder auch beide hintereinander besucht und aktiv mitgestaltet werden können. Strukturell basiert das Projekt auf der Durchführung von insgesamt 13 Workshops für gemeinsames Musizieren, aufgeteilt in neun Workshops von jeweils drei Stunden und vier Tagesworkshops mit insg. 20 Stunden mit diversen inhaltlichen Schwerpunkten:

  • Einführung in südamerikanische Rhythmen wie Candombe, Chacarera, Festejo und Samba.
  • Körperperkussion als spielerische Annäherung an den Rhythmus.
  • Gemeinsames Singen traditioneller Lieder mit Call-and-Response-Techniken.
  • Improvisierte Musik – gemeinsames Erschaffen von Klängen im Moment.
  • Austausch in der Gruppe, um verschiedene musikalische Traditionen miteinander zu verbinden.

Im Laufe der Projektdurchführung und zum Abschluss gestalten die Teilnehmer gemeinsam mit Cristian Faig und Maximiliano Valdés zwei öffentliche Konzerte, in dem sie das Erlernte präsentieren und gemeinsam eine lebendige, interaktive Musikperformance auf die Bühne bringen.

Gruppe I.

Dienstags, von 18:30 bis 21:30 Uhr

27.05.2025 – Lateinamerikanische Rhythmen

03.06.2025 – Singen und Bodypercussion

17.06.2025 – Instrumentale und vokale Improvisation

01.07.2025 – Gruppenarrangements und Kompositionen

08.07.2025 – Chorerlebnis

12. und 13. Juli 2025: Workshop-Wochenende mit Generalprobe und Konzert

Gruppe II.

Dienstags, von 18:30 bis 21:30 Uhr

26.08.2025 – Lateinamerikanische Rhythmen

02.09.2025 – Singen und Bodypercussion

23.09.2025 – Instrumentale und vokale Improvisation

07.10.2025 – Gruppenarrangements und Kompositionen

11. und 12. Oktober 2025: Workshop-Wochenende mit Generalprobe und Konzert

Ort: Umgesetzt wird das Projekt im MIGRApolis – Haus der Vielfalt in der Brüdergasse 16-18 in der Bonner Innenstadt.

Musikpädagogische Leitung: Alle Workshops werden musikpädagogisch von den studierten und professionellen Musikern Maximiliano Valdés und Cristian Faig geleitet und umgesetzt. Beide musikalischen Projekt- und Übungsleiter sind nicht nur sehr gute, begabte und talentierte, motivierte und leidenschaftliche Musiker, sondern haben auch vielseitige musikpädagogische Erfahrungen in der Durchführung von Workshops und Musikunterricht, insbesondere in interkulturellen Kontexten, Projekten und Ensembles.

Maximiliano Valdés, geboren in Calama, Chile, kam schon früh mit dem Schlagzeug und verschiedenen anderen Instrumenten in Berührung. Seine Familie – insbesondere sein Vater – hatte eine starke musikalische Affinität, weshalb Musik zu Hause immer eine große Rolle spielte. Bereits in seiner Schulzeit war Maxi musikalisch sehr aktiv, sowohl in der Schule als auch in der Kirche gemeinsam mit seiner Familie. Mit 16 Jahren lebte er für ein Jahr in Deutschland und später, im Alter von 18 Jahren, für acht Monate in den USA. In dieser Zeit widmete er sich intensiv der Musik. 2016 entschied er sich, Musik formal zu studieren. Er verbrachte zwei Jahre an der Universidad Mayor, wo er Musik auf Lehramt studierte. Parallel dazu nahm er Jazzgitarrenunterricht bei Jorge Díaz und Pedro Rodríguez. 2018 zog er nach Deutschland, um an der Hochschule Osnabrück Jazzgitarre zu studieren. Dort lernte er bei renommierten Dozierenden wie Frank Wingold, Florian Weber und Anne Mette Iversen. Während seines Studiums spielte er Konzerte mit den Lehrkräften der Hochschule und arbeitete bereits professionell mit verschiedenen Künstlern zusammen. Derzeit lebt er in Köln und ist ein aktiver Musiker. Er tritt regelmäßig mit seinem Orgel-Trio auf und spielt in einem Duo mit dem großartigen Flötisten und Sänger Cristian Faig.

Cristian Faig, ist Flötist und Sänger, ausgebildet an der klassischen Querflöte am Konservatorium Carlos López Buchardo in Buenos Aires, wo er 2004 sein Diplom als Musikpädagoge erhielt. Von 2005 bis 2020 lebte er in Florianópolis, Brasilien, und verfolgte eine vielseitige Karriere zwischen klassischer und populärer Musik. Er gründete mehrere Ensembles in den Bereichen brasilianische Musik, Flamenco, Salsa, Tango sowie klassische Orchester. 2020 zieht Faig mit seiner Frau und seinem Sohn nach Deutschland und lebt jetzt in Troisdorf. Sein besonderes Interesse gilt der Entwicklung einer improvisatorischen Sprache, die Einflüsse aus Klassik, Tango, Jazz und brasilianischer Musik kombiniert und integriert. Er ist Mitglied des Symphonie- und Opernorchesters der Camerata Florianópolis. Zudem wirkt er regelmäßig als Chorleiter und Obertonsänger. Mit über 25 aufgenommenen CDs als Solist tritt er regelmäßig auf nationalen und internationalen Festivals auf. Neben seiner Tätigkeit als Künstler unterrichtet er auch Gesang, Flöte, Klavier und Gitarre in Musikschulen und privat.

Kooperationspartner:innen: Das Projekt „Klangbegegnungen – Musik für die Gemeinschaft“ wird vom ARTpolis Community Arts & Music Lab des Bonner Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V. getragen und in Kooperation mit den Migrantenselbstorganisationen Afghanistan Studies & Cooperation Center e.V., Afrin Gemeinde Deutschland e.V., Pesanggrahan Indonesia e.V. und Ukrainer in Bonn e.V. sowie Maloka Hub, einem Netzwerk engagierter Menschen und kreativer Köpfe aus Lateinamerika, insbesondere aus Brasilien, in partnerschaftlicher Zusammenarbeit durchgeführt.

Zielgruppe: Mit einem offenen, niederschwelligen, partizipativen und inklusiven Ansatz ist das Projekt auf eine gemischte Zielgruppe von Jugendlichen ab 16 Jahren und Erwachsenen ausgerichtet, insbesondere auf Musiker:innen und Musikinteressierte mit Fluchterfahrung und Migrationsbiografie. Beabsichtigt ist, einer möglichst heterogenen und gemischten Zielgruppe von Menschen verschiedener Kulturen, musikalischer Prägungen und Niveaus, die Gelegenheit zur Teilhabe und Mitgestaltung am Projekt zu eröffnen. Neben dem interkulturellen Austausch soll das Projekt auch den intergenerationellen Austausch zwischen Altersklassen und Generationen fördern. Alle Angebote sind offen zugänglich und für alle interessierten Musiker:innen, Teilnehmer:innen und Besucher:innen kostenlos.

Teilnahme: Das Projekt gliedert sich in zwei Gruppen. Eine Teilnahme in einer Gruppen oder auch an beiden Gruppen ist möglich. Dank der Förderung durch den Fonds auf Augenhöhe ist die Teilnahme und Mitgestaltung als Musiker:in als auch der Besuch der Konzerte kostenlos, niederschwellig und barrierefrei im Sinne eines inklusiven und integrativen Ansatzes möglich. Auch wenn die Veranstaltungen aufeinander aufbauen, um ein gemeinsames Repertoire für ein Konzert zu entwickeln, sind Quereinstiege für neu ankommende Musiker:innen nach Absprache möglich.

Anmeldung: Bei Interesse bitten wir um eine verbindliche Anmeldung per Mail an artpolis@bimev.de

Konzeption und musikalische Leitung: Cristian Faig & Maximiliano Valdés

Projektleitung: Dr. Philip Gondecki-Safari

Projektträger:

in Kooperation mit:

Gefördert durch: