Projektbeschreibung
Mit dem erhöhten Zuwachs von Geflüchteten im Jahr 2015 und erneut mit Beginn des Ukraine-Krieges, spielt ehrenamtliches Engagement eine zentrale Rolle im Kontext des Integrationsprozesses für Zugewanderte in Bonn. Aus der jahrelangen intensiven Zusammenarbeit des BIM e.V. mit ehren- sowie hauptamtlichen Akteuren der Flüchtlings- und Integrationsarbeit ergeben sich immer wieder unterschiedliche Bedarfe an Fortbildung, denen im mitunter hektischen oder von Handlungsdruck dominierten Alltag der Engagierten nicht begegnet wird. Diese Lücke soll unter anderem durch jährliche, für diese Zielgruppe kostenlose, Schulungs-Angebote geschlossen werden. So kann ehrenamtliches Engagement besser bedarfsorientiert eingesetzt werden und Überlastung entgegengewirkt werden.
Durch die 2022 angebotenen Multiplikatoren-/Zertifikatsschulungen sollen sowohl hauptamtlichen als auch ehrenamtlichen Akteuren Wissen und Handlungskompetenzen zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten vermittelt werden. Durch die Öffnung der Schulungen für primär ehrenamtlich, als aber auch hauptamtlich Engagierte wird ein konstruktiver Austausch zwischen diesen beiden Gruppen angestoßen. In diesem Jahr drehen sich die Schulungen inhaltlich auf die Themen Konfliktmanagement, Krisenbewältigung und den Umgang mit schwierigen Situationen.
Veranstaltungen
Freitag, 26. August: 10:00-17:30 Uhr
Klar und wertschätzend kommunizieren in Ehrenamt, Alltag und Konflikt: Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation (GFK)
Wir kommunizieren den ganzen Tag. Oft reden wir, ohne es zu wollen, aneinander vorbei, verstehen uns falsch, oder gut gemeinte Gespräche enden im Streit. Nicht nur im Ehrenamt ist es wichtig, in der Kommunikation klar zu sein und Wertschätzung ausdrücken zu können. Im Workshop geht es darum, diese Fähigkeit anhand konkreter Beispiele zu erlernen.
Referentin: Marisa Hafner M.A., Trainerin für wertschätzende Kommunikation
Samstag, 3. September: 10:00-17:30 Uhr
Umgang mit Konfliktsituationen und Interkulturelle Kompetenz
In diesem Workshop werden – anhand von Fallbeispielen aus dem ehrenamtlichen oder professionellen Alltag – unklare oder konflikthaltige Situationen betrachtet. Dabei wird es auch um die Auseinandersetzung mit bspw. folgenden Fragen gehen: „Welche Informationen brauche ich, um einen Menschen erfolgreich zu unterstützen?“ „Was fehlt mir zum Verständnis der Situation oder Handlungsweise?“ „Wie gelingt es mir, eine „Beziehungsbrücke“ aufzubauen, ohne meine professionelle Distanz zu verlieren?“
Referent: Dr. phil. Dipl.-Psych. Ali Kemal Gün, Psychologischer Psychotherapeut
Freitag, 9. September: 10:00-17:30 Uhr
Arbeit und Umgang mit traumatisierten Menschen
Was ist ein Trauma, wie entsteht es, wie wirkt es sich aus? Was sind typische Symptome? Was ist das Besondere an der Situation traumatisierter Menschen? Viele Geflüchtete sind aufgrund von Krieg, Gewalt und Lebensgefahr in den Herkunftsländern und auf der Flucht traumatisiert. Neben der Vermittlung von Kenntnissen über Traumata wird in dieser Schulung reflektiert werden, wie die TeilnehmerInnen in ihrer Begleitungsarbeit stabilisierend wirken können und dabei auch ihre eigenen Bedürfnisse nicht aus dem Blick verlieren.
Referentin: Dr. phil. Dima Zito, Trauma-Therapeutin
Freitag, 23. September: 10:00-17:30 Uhr
Resilienz – Selbstschutz vor Überlastung
Das Thema des interaktiven Workshops ist der Schutz vor Überlastung in der ehrenamtlichen Arbeit und die eigene Abgrenzung. Eigene Stärken und Schwächen werden im Rollenspiel als Ressourcen herausgearbeitet, und es wird auf eher spielerische Weise erfahren, was es bedeutet, gewappnet zu sein und das Leben bzw. das Engagement als Übungsfeld – auch für die Stärkung der eigenen Haltung zur Welt – zu entdecken.
Referentin: Zeynep Hamaekers, Theaterpädagogin
Freitag, 30. September: 10:00-17:30 Uhr
Wertschätzend kommunizieren und Konflikte einvernehmlich lösen. Vertiefungskurs Gewaltfreie Kommunikation (GfK)
Eine wichtige Fähigkeit in der Kommunikation liegt darin, Wertschätzung zeigen zu können. Diese Fortsetzungsveranstaltung beginnt mit einer kurzen Wiederholung von Grundlagen und einer Reaktivierung bereits erworbenen Wissens. Daran schließt ein vertiefender Reflexionsprozess zu den eigenen Bedürfnissen an. Ziel ist das Einüben einer bedürfnisorientieren Haltung, um die eigenen Grenzen klar kommunizieren zu können.
Referentin: Marisa Hafner M.A., Trainerin für wertschätzende Kommunikation
Freitag, 21. Oktober: 10:00-17:00 Uhr
Eigene Ressourcen stärken durch Resilienz
Man kann Menschen (nur) dann nachhaltig unterstützen, wenn man sich auch gut um sich selbst kümmert: In diesem Workshop geht es darum, wie man belasteten oder traumatisierten Menschen helfen und gleichzeitig die eigene psychische Widerstandskraft stärken kann. Dafür werden der Umgang mit schwierigen Situationen sowie Möglichkeiten der Entspannung und Selbstfürsorge in der Gruppe erarbeitet.
Referentin: Dr. Phil. Dima Zito, Systemische Therapeutin
Samstag, 29. Oktober: 10:00-17:30 Uhr
Umgang mit Geflüchteten bei Trauma durch Krieg, Gewalt und Flucht
Was ist ein Trauma, wie entsteht es, wie wirkt es sich aus? Was sind typische Symptome? Was ist das Besondere an der Situation traumatisierter Menschen? Neben der Vermittlung von Kenntnissen über Traumata wird in dieser Schulung reflektiert werden, wie die TeilnehmerInnen in ihrer Begleitungsarbeit stabilisierend und ressourcenorientiert wirken können und dabei auch ihre eigenen Bedürfnisse nicht aus dem Blick verlieren.
Referentin: Veronika Kendzia, Fachberaterin für Psychotraumatologie
Samstag, 19. November: 10:00-17:30 Uhr
Umgang mit Konfliktsituationen und Interkulturelle Kompetenz
In diesem Workshop werden – anhand von Fallbeispielen aus dem ehrenamtlichen oder professionellen Alltag – unklare oder konflikthaltige Situationen betrachtet. Dabei wird es auch um die Auseinandersetzung mit bspw. folgenden Fragen gehen: „Welche Informationen brauche ich, um einen Menschen erfolgreich zu unterstützen?“ „Was fehlt mir zum Verständnis der Situation oder Handlungsweise?“ „Wie gelingt es mir, eine „Beziehungsbrücke“ aufzubauen, ohne meine professionelle Distanz zu verlieren?“
Referent: Dr. phil. Dipl.-Psych. Ali Kemal Gün, Psychologischer Psychotherapeut
Ziel des Projektes
Erweiterung von Wissen und Handlungskompetenzen haupt- und ehrenamtlicher Akteure zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten, insbesondere zu den Themenkomplexen Vorurteile und Stereotypen, Konfliktmanagement, Gewaltprävention und Vielfalt.
Zielgruppen
Ehrenamtliche und Fachkräfte in der Integrationsarbeit
Förderträger
Die Multiplikatorenschulungen werden gefördert durch das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI)