1001 Takt: Deutsch-Türkischer Kulturaustausch – Deutschlandlieder

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Meeting-ID: 864 0913 7900 

Der Zoom Raum wird 15 Minuten vor der Veranstaltung geöffnet werden. 

Dieses Format ist Teil der 45 Mitmach-Angebote des transkulturellen Musikprojektes „1001 Takt zwischen Bonn und Babylon“. 

 

Deutschlandlieder 

1974 verkaufte Vicky Leandros „Theo wir fahrn nach Lodz“ 400.000 mal und eroberte die Hitparade. Ein Jahr später erschien „Beyaz Atlı“ von Yüksel Özkasap in Köln und erreichte Verkaufszahlen nachweislich in doppelter Höhe. Das weiss auch heute noch niemand. 

Frau Özkasap, liebevoll „Nachtigall von Köln“ genannt, ist Anfang der 60er Jahre als Gastarbeiterin nach Deutschland gekommen, so wie Metin Türköz, der bei Ford arbeitete und zum ersten türkischen Volksbarden Deutschlands wurde. Auch seine Platten gingen mehrere hunderttausend Mal über die Theken der türkischen Lebensmittelläden, die nach und nach ihre Tore öffneten.  

60 Jahre sind vergangen, seitdem die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Türkei das sogenannte Anwerbeabkommen am 30. Oktober 1961 schlossen – zwei dürre Seiten, die dieses Land für immer verändern sollten. Die Geschichtsschreibung und Vergangenheitsbewältigung über die Türkei stämmigen, heute immerhin mehr als drei Millionen Migrant*innen in Deutschland geschieht leider am Rande.  

Nedim Hazar persönliche Geschichte ist Teil dieser Chronik der „Deutschlandlieder“. In der ersten deutsch-türkischen Rockband Yarinistan, sang Hazar von heimlichen Liebesabenteuern zwischen jungen Migranten und Deutschen und wie beschissen es diesem Land gehen würde, wenn die Türken es nicht putzen würden. Ende der 80er Jahre kamen Yarinistans Stücke in die Charts in Kanada und England. In Deutschland kamen wir lediglich in Multikultikreisen und teilweise bei der Friedensbewegung an. Jahrzehnte später brachte Hazars Sohn, Rapper Eko Fresh, es viel weiter. 

Als Musikredakteur im Hörfunk und später als Fernsehautor in den 90er Jahren lernte Nedim Hazar andere Protagonist*innen von „Deutschlandlieder“ kennen; so zum Beispiel, das Duo Derdiyoklar, das auf Hochzeitsfeiern in Pumphosen und Sneakern auftrat. Oder die Hiphop-Formationen, die nach den rassistischen Anschlägen in Mölln und Solingen entstanden und zum Sprachrohr der Ghettos in deutschen Städten wurden. Formationen wie Cartel, die sich aus Trotz mit nationaler Symbolik darstellten. Trotz Major-Deal kam auch Cartel mäßig in Deutschland an. Ihre Konzerte in der Türkei hingegen füllten ganze Stadien. Ihre Symbolik wurde dort wiederum falsch interpretiert. 

In der Reihe 1001 Takt zwischen Bonn und Babylon begeben wir uns mit Nedim Hazar auf eine musikalische Reise durch die 60jährige Geschichte der Türkeistämmigen in Deutschland. 

VIDEOTRAILER DER KONZERTREIHE 

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Referent 

Filmemacher, Musiker und Autor Nedim Hazar (60) ist in Ankara geboren, in Sydney aufgewachsen und lebt seit 1980 in Köln – mit eine Unterbrechung von 15 Jahren, in der er Karriere im türkischen Fernsehen machte. Seit zwei Jahren lebt er mit seiner Frau in Königswinter. 

 

Weitere Infos: 

www.migrapolis.de  

www.bthvn2020.de 

 

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