„Schon drüber nachgedacht?“ ist ein mobiles Freiluftkino, um über Filmvorführungen in öffentlichen Räumen soziale Begegnungen, interkulturellen Dialog und Austausch zu gesellschaftlich relevanten Themen zu fördern. Ziel des Kino-Projekts ist die Vermittlung von Impulsen zum Nachdenken und zur Förderung von gesellschaftlichem Engagement. Das Kino-Projekt umfasst insgesamt acht Filmabende, die zwischen Oktober und Dezember 2023 mit einem mobilen Freiluftkino aus umgebauten Lastenfahrrädern an verschiedenen Orten in Bonn von Auerberg bis Bad Godesberg organisiert werden.
Alle Filmabende sind offen zugänglich und kostenlos besuchbar. Bitte bringen Sie ihre eigenen Sitzmöglichkeiten oder eine Decke mit. Wir hoffen auf mildes Wetter, aber es wird nachts wohl schon etwas frischer. Bei Wind und schlechtem Wetter müssen die Veranstaltungen leider abgebrochen oder bereits im Vorfeld abgesagt und verschoben werden. Aktuelle Infos finden Sie dazu auf unserer Homepage sowie in den sozialen Medien.
Capitaine Thomas Sankara
Regie: Christophe Cupelin
Schweiz 2012, OmeU, Dokumentarfilm, 104 min.
Samstag, 04.11.2023, 19:30 Uhr – Findet leider NICHT statt und muss aufgrund schlechter Wetterbedingungen kurzfristig abgesagt und verschoben werden.
Rheinufer an der Bad Godesberger Fähre / Frittenschmiede
Von-Sandt-Ufer 902, 53173 Bonn Bad Godesberg
Am 4. August 1983 wird Thomas Sankara nach einem Staatsstreich Präsident von Obervolta. Ein Jahr später gibt er seinem Land eine neue Identität und tauft es in Burkina Faso um, was wörtlich übersetzt «Das Land der Integren» bedeutet.
Weit über die Grenzen des Landes hinaus wird er zum Hoffnungsträger für einen Großteil der afrikanischen Jugend. Er führt eine «demokratische und volksnahe» Revolution und bringt der Bevölkerung während seiner Präsidentschaft mehr Fortschritt als ein halbes Jahrhundert französische Kolonisation.
Mit seiner Politik zielt er insbesondere auf die landwirtschaftliche Selbstversorgung der Nation ab. Er nimmt radikal Stellung gegen jegliche Form von Imperialismus oder Neokolonialismus und kritisiert ohne Umschweife die Mächtigen seiner Epoche.
Sankara will die burkinische Gesellschaft grundsätzlich reformieren, die er als fest im Feudalismus verankert sieht. Er kämpft gegen soziale Ungleichheit zwischen Mann und Frau, gegen Analphabetismus, gegen die Korruption und die Privilegien der Beamten. Er ermutigt die Burkinabe, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und bezieht sie so in den Kampf gegen Unterernährung, Durst und Seuchen mit ein.
Trotz seines Erfolges und der Popularität der Revolution ist Sankara hinter den Kulissen umstritten. Am 15. Oktober 1987 wird er während eines Putsches umgebracht. Man schreibt diesen Putsch Blaise Compaoré zu, dem Mann, den Sankara als seinen Bruder betrachtete und der anschließend bis 2014 Präsident von Burkina Faso war. Das Regime hat sich während Compaorés Herrschaft bemüht, das Vermächtnis der Präsidentschaftsjahre Sankaras auszulöschen.
Durch den Zusammenschnitt von sorgfältig ausgesuchtem, rarem Archivmaterial gibt uns der Filmemacher Christophe Cupelin einen ganzheitlichen Überblick über das intellektuelle und politische Erbe dieses untypischen Staatschefs. Der Dokumentarfilm – der mit der Energie eines zwischen Idealismus und Ironie schwankenden Punk-Manifests daherkommt – rekonstruiert in getreuer Weise die untypische Art Thomas Sankaras, der durch seine Taten und Worte Anstoß erregte.
Christophe Cupelin entwirft ein packendes und humorvolles Porträt eines charismatischen Staatschefs, der mit seinen unkonventionellen Ideen die Politiker des Westens herausforderte. Jahrzehnte nach Sankaras tragischem Verschwinden, das bis heute ungeklärt ist, gibt dieser Film einem der wichtigsten afrikanischen Führer und Staatsmänner des 20. Jahrhunderts das Wort. (Christophe Cupelin)
Trailer: Capitaine Thomas Sankara https://www.youtube.com/watch?v=nPC2NB-Y8rM
www.capitainethomassankara.net
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Weitere Filme im mobilen Freiluftkino 2023
Ivie wie Ivie
Regie: Sarah Blaßkiewitz
Deutschland 2021, DF, Spielfilm, 112 min.
Mittwoch, 15.11.2023, 19:30 Uhr
Promenade am Rheinpavillon
Rathenauufer 1, 53113 Bonn (Südstadt)
Zwei afrodeutsche Halbschwestern, die sich nie kannten, nähern sich über den Tod ihres gemeinsamen Vaters, suchen ihre Wurzeln und finden sich selbst. Ivie ist eine junge Leipzigerin mit afrikanischen Wurzeln. Sie ist bei ihrer Mutter aufgewachsen und ihren afrikanischen Vater hat sie nie kennengelernt. Nach ihrem Studium ist sie auf der Suche nach einer Festanstellung als Lehrerin, denn sie will Karriere machen. Plötzlich steht ihre Halbschwester Naomi vor der Tür und erzählt vom Tod ihres Vaters. Ivie ist überfordert. Sie soll Naomi zur Beerdigung in den Senegal begleiten und eine Kultur verkörpern, die sie gar nicht kennt. Während die Schwestern sich langsam kennenlernen, stellt Ivie zunehmend nicht nur ihren Spitznamen „Schoko“, sondern auch ihr Selbstbild infrage. (Deutscher Filmpreis)
Trailer: Ivie wie Ivie
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Kurzfilme Afrika Film Festival Köln
Diaspora Shorts: Home and Diaspora
Samstag, 18.11.2023, 19:30 Uhr
Promenade am Rheinpavillon
Rathenauufer 1, 53113 Bonn (Südstadt)
o Lions
Regie: Beru Tessema, OmeU, 25 min
In LIONS lernt Rosie, eine kongolesische Teenagerin, die vor kurzem in London angekommen ist, die unfreundliche Seite des Lebens in Großbritannien kennen, als ein Missverständnis mit zwei Fensterputzern zu einem Konflikt eskaliert.
AFFK: Lions
o Ousmane
Regie: Jorge Camarotti, OmeU, 25 min
OUSMANE handelt von einem Mann, der Heimweh hat und Anzeichen einer Depression zeigt. Er trifft Edith, seine Nachbarin, die ihn an seine Mutter denken lässt, und er kümmert sich um sie, als wäre sie seine Mutter.
AFFK: Ousmane
o P.D.O.
Regie: Sammy Sidali, OmeU, 18 min
P.D.O. (PROTECTED DESIGNATION OF ORIGIN): Auf Anraten einer Behörde, lässt Latefa ihren und die Vornamen ihrer beiden Kinder Walid und Ptissam französisieren, während sie gleichzeitig die französische Staatsbürgerschaft erhalten.
AFFK: P.D.O.
o Flowers
Regie: Dumas Haddad, OmeU, 8 min
FLOWERS nimmt uns mit auf die Reise in eine Märchenwelt. Die fesselnde, afro-futuristisch angehauchte Geschichte über Liebe und Familie folgt einem jungen Mann, dessen Mission ihn auf eine Reise der Selbstfindung und Transformation führen wird.
AFFK: Flowers
o Sèt Lam
Regie: Vincent Fontano, OmeU, 23 min
SÈT LAM ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das Angst hat: Angst vor dem Tod, Angst vor Trauer, Angst davor, dass ihre Familie verschwindet. Diese Angst lähmt sie, erdrückt sie. Inmitten eines Trance-Rituals erzählt ihr ihre Großmutter die einzigartige Geschichte einer ihrer Vorfahren.
AFFK: Sèt Lam
www.afrikafilmfestivalkoeln.de/programm/kurzfilme
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Clashing Differences
Regie: Merle Grimme
Deutschland 2023, OmeU, 88 min
Mittwoch, 22.11.2023, 19:30 Uhr
Auerberger Mitte, 53117 Bonn (Auerberg)
Sieben erfolgreiche Aktivist:innen sollen auf einer internationalen Frauenkonferenz den deutschen Feminismus repräsentieren. Doch die unterschiedlichen Lebensrealitäten und politischen Einstellungen prallen in ihrer gemeinsamen Unterkunft aufeinander und führen sie in einen verletzenden Kampf um Begriffe und Hierarchien. Selbst als sich eine Gruppe Nazis vor ihrem Haus versammelt, können sie sich auf keine gemeinsame Strategie einigen. Indem sie sich schließlich trauen, Gefühle der Wut und Angst miteinander zu teilen, entdecken sie überraschende Gemeinsamkeiten und entwickeln ganz eigene Strategien, um gemeinsam das patriarchale System zu stürmen. (AFFK)
Trailer: Clashing Differences
www.afrikafilmfestivalkoeln.de
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Vamos a la playa
Regie: Bettina Blümner
Deutschland, Cuba 2023, OmU, Spielfilm, 90 min.
Samstag, 25.11.2023, 19:30 Uhr
Auerberger Mitte, 53117 Bonn (Auerberg)
Die drei Studenten Benjamin, Katharina und Judith reisen gemeinsam nach Kuba, um sich dort auf die Suche nach Katharinas vermissten Bruder Wanja zu machen. Doch schnell rückt die Suche in den Hintergrund und die Freunde stürzen sich in die Abenteuer, die Kuba für sie bereithält. Zunehmend stoßen sie dabei auf Ungleichheiten und die Unterschiede zwischen Touristen und Einheimischen, die ihren Blick auf die Welt verändern.
Nach ihrem Kultfilm PRINZESSINNENBAD erzählt Bettina Blümner im tragikomischen Roadmovie VAMOS A LA PLAYA von drei deutschen Freund*innen in Kuba. Auf der Suche nach Spaß, Selbstbestimmung, Liebe und Lust müssen sie sich der unbequemen Frage stellen – wie mit den eigenen Privilegien umgehen?
Die Student*innen Benjamin, Katharina und Judith reisen nach Kuba, um Katharinas abgetauchten Bruder Wanja zu finden. Doch dieses Vorhaben wird schnell zur Nebensache – Katharina sucht nach sexuellen Abenteuern, für die sie auch bereit ist zu zahlen, Benjamin nach echter Liebe und Judith will eigentlich gar keine Beziehung. Als der kubanische Tanzlehrer Ignacio auftaucht und die Dreierkonstellation durcheinander wirbelt, verstricken sich alle immer tiefer in emotionalen Widersprüchen, sexuellen Begierden und aufrichtigen Gefühlen. Zunehmend kollidieren zudem die klischeehaften Projektionen der westlichen Tourist*innen mit der komplexen Realität wirtschaftlicher Ungleichheit auf der Insel.
Das Roadmovie VAMOS A LA PLAYA begleitet drei junge Deutsche auf ihrer äußeren und inneren Reise, wirft auf tragikomische Weise Fragen um jugendliche Befindlichkeiten, kulturelle Missverständnisse, Sex-Tourismus und soziale Ungerechtigkeiten auf und gibt einen Einblick in das Verhältnis von naivem Tourismus und kubanischer Lebensrealität. Regisseurin Bettina Blümner wurde für ihr Langfilmdebüt PRINZESSINNENBAD mit dem Deutschen Filmpreis und dem Preis Dialogue en Perspective der Berlinale ausgezeichnet. VAMOS A LA PLAYA feierte seine Weltpremiere im Rahmen des Zürich Film Festivals 2022. (jip film)
Trailer: Vamos a la playa
www.jip-film.de/vamos-a-la-playa
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Presse:
General-Anzeiger Bonn (09.10.2023)
Three Bonn residents trun cargo bikes into open air cinemas, Bonn: General-Anzeiger, 09.10.2023, online auf www.ga.de
General-Anzeiger Bonn (07.10.2023)
Drei Bonner machen Lastenräder zu Freiluftkinos ein Artikel von Alessandra Fahl, Bonn: General-Anzeiger, 07.10.2023, S. 9; online auf www.ga.de
Ansprechpartner: Dr. Philip Gondecki-Safari & Saman Haddad, artpolis@bimev.de
Projektträger:
ARTpolis Community Arts & Music Lab
c/o Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V.
Kooperationspartner:
Salon 53177 der Bundeskunsthalle
ANM Media
www.afrikafilmfestivalkoeln.de
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