Verschiedene Länder, verschiedene Völker, verschiedene Sitten, Bräuche und Kulturen, aber die Neigung zur Schönheit vereint uns. Wir alle streben danach, unser alltägliches Leben besser zu machen, schöner zu gestalten und uns kreativ zu verwirklichen. In diesem Sinne schrieb der russische Romanautor Fjodor Michailowitsch Dostojewskij (1821-1881): „Die Schönheit rettet die Welt!”.
Vor diesem Hintergrund setzte sich das Projekt und der Kunsthandwerksworkshop mit der Schönheit, Vielfalt und Geschichte der Volkskunst aus Russland und Westeuropa auseinander. Dabei ging es sowohl um historische Entwicklungen als auch um wechselseitige Einflüsse der angewandten Kunst aus Ost und West. An konkreten Beispielen wurden besondere Merkmale und Eigenheiten aber eben auch interkulturelle Beeinflussungen und Gemeinsamkeiten der russischen und deutschen Volkskunst vorgestellt und diskutiert. Das interkulturelle Kunstprojekt war eine Kombination aus theoretischen und praktischen Elementen. Neben Vorträgen und Diskussionen wurden die Teilnehmer*innen auch handwerklich tätig, malten, gestalteten und modellierten gemeinsam und fertigten eigene kreative Kunsthandwerksobjekte an.
Der Workshop bestand aus vier Abschnitten:
- Einführung in die russische und deutsche/westeuropäische Volkskunst. Theoretische Auseinandersetzung mit Volkskunst am Beispiel der Holz-Malerei „Khokhloma”. Einführung in die Praxis handwerklicher Arbeit.
- Vorstellung der Porzellan-Kunst „Gjel“ und ähnlicher Porzellankunst in (West)Europa. Erstellung von blau-weisser Porzellanbemalung vom Typ „Gjel“ auf Papptellern.
- Einführung in Heimatkunstspielzeug und die Vielfalt seiner Arten, Formen und Ornamente. Vorstellung des russischen Spielzeugs „Dymkovo“ sowie deutschen Spielzeugen, Puppen aus Thüringen und Volkskunst aus dem Erzgebirge und Nürnberg. Praktische Arbeit mit „Keramiston“ zur Herstellung von Spielzeug aus Tonmasse mit anschließender Bemalung mit Acryl- und Porzellanfarben.
- Planung und Umsetzung einer Ausstellung der Kunstobjekte der Workshop-TeilnehmerInnen im MIGRApolis-Haus der Vielfalt in Bonn.
Der Workshop fand jeweils montags von 18:00 bis 21:00 Uhr an acht Terminen am 06., 13., 20. und 27. März, 03., 10. und 24. April und am 08. Mai 2017 im MIGRApolis-Haus der Vielfalt im Zentrum von Bonn statt und war überdurchschnittlich gut besucht.
Ansprechpartnerinnen: Dr. Olga Sonntag und Tatiana Motovilova (Elterninitiative – Wir in Bonn e.V.), folklore-projekt@gmx.de
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